Verbände sind besser als DAX-Konzerne – aber Gleichstellung erst in sechshundert Jahren?

Von Deutschlands DAX-Konzern-Vorständen sind nur 12,8 Prozent Frauen. In Deutschlands ehrenamtlicher Verbandsführung sind es immerhin 21 Prozent – oder doch besser: „nur“.
Und die Entwicklung ist zäh: Seit 1996 sind nur 1,1 „weibliche Prozentpunkte“ hinzugekommen. Wenn es so weitergeht, dauert es bis zur quantitativen Gleichstellung bis ungefähr zum Jahr 2622.

Dabei kann der Frauenanteil in Leitungsfunktionen der Verbände auch als Indikator für Modernität und Zukunftsorientierung gesehen werden, als Zeichen einer offenen und vielfältigen Kultur. Und vor allem kann man nicht auf Können und Wissen der Frauen verzichten. Deshalb lohnt es sich zu fragen, warum bisher nur ein Fünftel Frauen in Leitungsgremien aktiv ist, und wie man das große Potential verwirklichen kann.

Das Deutsche Institut für Vereine und Verbände (DIVV) hat diese und weitere Daten in der Deutschen Verbändeumfrage 2019/2020 ermittelt. Vergleichsdaten liegen aus den Erhebungen von 1996/97 und 2005 vor. Es dürfte sich um die umfassendste und den längsten Zeitraum überbrückende solche Studie in Deutschland handeln. „Die Verbände müssen aufpassen, dass sie noch Nachwuchs an Führungspersonen bekommen, und deshalb schneller mehr Frauen attraktive Positionsangebote machen“, sagt Studienleiterin Dr. Astrid Heilmair. Unterhalb der Leitungsebene seien die Frauen nämlich in der Mehrheit. Das bilde die Gesellschaft vergangener Zeiten ab.

Details und weiterführende Daten zu den Ergebnissen der Deutschen Verbändeumfrage 2019/2020 finden Sie auf unserer Website.